Folgende Empfehlungen konnten aus den Ergebnissen abgeleitet werden: Bei Kindern unter zwei Jahren ist auf jeden Fall eine CT indiziert, wenn sie nur 14 GCS-Punkte haben, es andere Hinweise auf eine mentale Veränderung gibt oder eine Schädelfraktur tastbar ist. Ist das nicht der Fall, so sollten die Ärzte prüfen, ob ein okzipitales, parietales oder temporales Hämatom zu sehen ist, ob das Kind für fünf oder mehr Sekunden ohne Bewusstsein war, ob ein schwerer Unfallmechanismus stattgefunden hat oder ob sich das Kind nach Angaben der Eltern nicht normal verhält. Werden alle diese Fragen verneint, so kann nach Ansicht der Autoren auf ein CT verzichtet werden. Wird eine der Fragen bejaht, so muss der behandelnde Arzt zwischen CT und Beobachtung abwägen. Dabei sollten Faktoren wie die Erfahrung des Arztes, die Anzahl der bejahten Fragen, der Symptomverlauf während der Zeit in der Notaufnahme, das Alter des Kindes und die Meinung der Eltern berücksichtigt werden.Bei größeren Kindern gelten ein GCSWert von 14, andere Anzeichen einer mentalen Veränderung sowie Symptome einer Schädelbasisfraktur als sichere Indikationen für ein CT. Bei Bewusstseinsverlust, Erbrechen, einem schweren Unfallmechanismus oder schweren Kopfschmerzen sollten Ärzte wiederum zwischen CT und Beobachtung abwägen.
Pädiatrie/PHQuelle: Kuppermann, N. etal.: Lancet 2009; 374(9696), 1160-70