Wird Ketamin immer wieder missbräuchlich verwendet, stört es vor allem das Gedächtnis und die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Aber nicht nur der Verstand leidet, sondern auch die Psyche: Ketaminkonsumenten sind psychopathologisch auffälliger als Drogenverweigerer. Wahnhafte Symptome korrelieren sogar positiv mit der Menge des aktuell verbrauchten Narkotikums. Zu diesen Ergebnissen kam ein englisches Forscherteam, das jeweils 30 Personen in fünf Subgruppen analysiert hatte: häufige, gelegentliche und ehemalige Ketamin-„User", Konsumenten anderer Drogen und eine Kontrollgruppe ohne Gebrauch von illegalen Substanzen. Vor Beginn der Studie und nach einem Jahr unterzogen sich alle Teilnehmer neurologischen Tests und sie mussten standardisierte Fragebögen ausfüllen. Damit sollte ihre psychische Verfassung ermittelt werden. Abgesehen von den ohnehin schon schlechteren Ausgangswerten brachen eifrige Ketaminkonsumenten im Laufe von zwölf Monaten in ihren kognitiven Leistungen noch weiter ein. Bei gelegentlichen „Usern" verdoppelte sich die in den Haaren gemessene Ketaminkonzentration - Zeichen für eine langfristige Dosissteigerung und zunehmende Abhängigkeit.
Gelb. J. A. Morgan et al., Addiction 2009; 104: 77 - 87